Kranhaus Süd, Köln
Projektdaten
Kranhaus Süd, Neubau Bürogebäude Rheinauhafen Köln
Bauherr
Deutsche Immobilien AG, moderne stadt
Ausführende Firma
Ed. Züblin AG, Direktion NRW
Tragwerksplaner
IDK Kleinjohann GmbH & Co. KG, Köln
Projektbeschreibung
Die Umstrukturierung des Rheinauhafens vom innerstädtischen Brachland zum vitalen Stadtviertel bildet das zurzeit größte Stadtentwicklungsvorhaben in der Kölner Innenstadt. Die Realisierung der drei Kranhäuser ist der krönende Abschluss dieser städtebaulichen Quartiersentwicklung.Die Kranhäuser sind nach dem Entwurf des Architekturbüros BRT - Bothe Richter Teherani sowie Herrn Dipl.-Ing. Alfons Linster auf der nördlichen Halbinsel des Rheinauhafens errichtet worden und gleichen in Ihrer Erscheinungsform den historischen Lastenkränen in Hafengebieten.
Das Kranhaus Süd ist im Bereich der südlichen Zufahrt am Hafenamt gelegen. Dieses Projekt wird von der Deutschen Immobilien AG und moderne stadt projektiert.
Im Vergleich zum Wohngebäude PANDION VISTA, handelt es sich bei Kranhaus Süd um ein reines Bürogebäude.
Die Herstellung der Pfahlgründung der Kranhäuser wurde bereits im Jahr 2002, im Zuge der Errichtung der Tiefgarage, realisiert. Hierbei sind Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von 150 cm mit Fußverpressung und zum Teil auch mantelverpresst zum Einsatz gekommen. Von der Bodenplatte wurde der unterste Meter, der später 2,60 m starken Platte, bereits vorbetoniert.
Die Summe der vom Gebäude hervorgerufenen Gründungslasten wird von den vorhandenen Pfählen in den Baugrund abgetragen. Die sehr weitgehende Veränderung der lastabtragenden Bauteile musste jedoch in den Untergeschosswänden und in der Pfahlkopfplatte weiterverfolgt werden.
Da die Pfähle seinerzeit nach DIN 4014:1990-03 berechnet wurden musste eine Umrechnung entsprechend der jetzt gültigen DIN 1054:2005-01 erfolgen. Die Werte für den Spitzendruck und die Mantelreibung sind aus einer Probebelastung abgeleitet worden.
Die Aussteifung des Gebäudes für die Lastfälle Wind und Imperfektion bzw. Erdbeben erfolgt über die Treppen- und Aufzugskerne zwischen den Achsen 1 und 3 von Achse B bis E, sowie über die Wandscheiben in Achse 4 und Achse 8'.
Im Untergeschoss werden alle vertikalen und horizontalen Lasten über Wandscheiben in die Pfahlkopfplatte und von dort in die Pfähle eingeleitet.
Durch die hohe Steifigkeit des großen und die geringe Steifigkeit des kleinen Stempels entsteht in den oberen Geschossen eine deutlich erkennbare Rotation. Die Verteilung der Horizontallasten aus Wind und Imperfektion wird deshalb an einem räumlichen Modell untersucht. An diesem Modell wird auch das Verhalten des Gebäudes unter dynamischen Einwirkungen aus Erdbeben analysiert.
Alle Regelgeschossdecken sind 25 cm dicke punktgestützte Flachdecken mit Betonkernaktivierung. Bei Stützweiten von 6,75 x 7,75 m wird eine Biegeschlankheit nach DIN 1045-1, Abschnitt 11.3.2 eingehalten. Es werden Deckenverformungen bis zu 35 mm erreicht, welche für die einzelnen Positionen innerhalb der statischen Berechnung ermittelt wurden. In den Bereichen mit großer Verformung wurden Überhöhungen der Schalung erforderlich. Aufgrund von hohen Belastungen im Bereich der Lasteinleitung in die Stützen entstanden große Bewehrungsgrade, weshalb in diesen Breichen eine detaillierte Abstimmung mit der Haustechnik erforderlich wurde. Auch die vorgesehene Betonkernaktivierung musste in den Durchstanzbereichen ausgespart werden.
Die Abfangung der Geschosse 10 bis 14 erfolgt durch einen vorgespannten Balkenrost mit einer Höhe von 3,25 m. Der Balkenrost gliedert sich in einen Querbalken in Achse 8' und jeweils 3 Längsbalken im Bereich der Achsen 4-11/A-C und 4-11/D-F.
Über den vorgespannten Querträger, welcher im mittleren Bereich (Achse B/8' bis E/8') bis zur OK des 11. Obergeschosses ausgebildet wird und im 9. Obergeschoss von Achse A bis F reicht, werden die Lasten in die Megastütze eingeleitet und so in den Baugrund abgetragen.
Der gesamte Balkenrost wurde mit Litzenspanngliedern z.B. SUSPA - Litzen 150 mm² mit nachträglichem Verbund vorgespannt.
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